La Violoncella II
Cecilia Sipos – Violoncello, Claus-Christian Schuster – Klavier
Zu Besuch im „Land ohne Musik“
Unsere im Vorjahr begonnene Spurensuche entlang der Lebenswege jener bemerkenswerten Frauen, die sich über bigott-prüde Vorurteile hinwegsetzten und als Violoncellistinnen erfolgreich waren, führt uns heuer zu May Mukle (1880-1963), der in London geborenen Tochter eines Deutschen und einer Engländerin.
1904, als sie eben am Anfang ihrer faszinierenden und langen Karriere stand, erschien in München das Buch „Das Land ohne Musik“, in dem der um 7 Jahre ältere Philosoph und Psychologe Oscar Schmitz jenes Urteil über die britische Musiknation fällte, das dann im Ersten Weltkrieg („Gott strafe England!“) fatales Brennholz für bornierten Haß und dumme Überheblichkeit liefern sollte.
May Mukle ist als Kind zweier Nationen die ideale Begleiterin für eine gründliche Revision dieses Verdikts – und Ralph Vaughan Williams, Rebecca Clarke und Imogen Holst sind dabei unsere Kronzeugen in einem der sehr seltenen britischen Programme des österreichischen Konzertlebens.
Programm
Rebecca Clarke (1886-1979): Epilogue (1921/To Guilhermina Suggia)
May Mukle (1880-1963): Two Fancies (1918)
The Light Wind
The Hamadryad
R. Vaughan Williams (1872-1958): Six Studies in English Folk-Song (1926/To May Mukle)
Margot Wright (1911-2000): Three Northumbrian Folk Songs (1993)
Imogen Holst (1907-1984): “The Fall of the Leaf” for Solo Violoncello (1962/For Pamela Hind O’Malley)
Imogen Holst: Two Scottish Airs (1933)
Howard Ferguson (1908-1999): Five Irish Folk-Tunes (1927)
Rebecca Clarke: I'll bid my heart be still (1944 / Old Scottish Border Melody)